Der folgende Artikel wurde freundlicherweise zur Verfügung gestellt von
Höhere Sichtbarkeit für Small & Mid Caps
SPONSORED RESEARCH Seit der MiFID-II-Regulierung müssen Research-Leistungen getrennt von Handelsgebühren bezahlt werden. Damit wächst die Bedeutung bankenunabhängiger Analysen.
von Manuel Hölzle, GBC AG
In Zeiten zunehmender Regulierung gewinnt bankenunabhängiges Research immer mehr an Bedeutung. Seit der Einführung der EU-Finanzmarktrichtlinie MiFID II im Jahr 2018 ist es in Deutschland nicht mehr erlaubt, Handelsgebühren und Research-Leistungen zu verknüpfen. Banken dürfen also keine „kostenlosen“ Analystenberichte mehr anbieten, die indirekt über Ordergebühren finanziert werden. Research muss seitdem separat bezahlt werden – und genau hier setzt das Modell des Sponsored Research an.
Wie Sponsored Research funktioniert
Beim Sponsored Research beauftragt der Emittent ein unabhängiges Research-Haus mit der Erstellung einer Analyse. Diese wird öffentlich verbreitet und ist damit MiFID-II-konform. Juristisch gilt sie als „geringfügige nicht-monetäre Zuwendung“, wodurch die Studie von allen Marktteilnehmern gelesen werden darf – von Vermögensverwaltern ebenso wie von Privatanlegern.
So entsteht ein klarer Vorteil: Transparenz für den Kapitalmarkt. Während klassisches, bankenfinanziertes Research meist nur zahlenden Kunden zugänglich ist, sind Sponsored-Research-Studien frei verfügbar etwa über Finanzportale oder Unternehmenswebseiten.
Unverzichtbar für Small & Mid Caps
Gerade im Small- und Mid-Cap-Segment, das selten im Fokus großer Investmentbanken steht, ist Sponsored Research unverzichtbar. Dort existiert meist kein investorenfinanziertes Research, weil Handelsvolumina und Budgets begrenzt sind. Ohne unabhängige Analysen droht Intransparenz, was die Wahrnehmung und Liquidität einer Aktie schwächen kann.
Sponsored Research schafft Abhilfe: Unternehmen können sich objektiv, nachvollziehbar und regelmäßig am Kapitalmarkt präsentieren. Investoren erhalten strukturierte Informationen – von Kennzahlen über Prognosen bis zu Bewertungsmodellen –, erstellt von einem unabhängigen Analystenteam nach klaren Qualitätsstandards.
Vorteile und Fazit
Für Emittenten bedeutet das Modell Sichtbarkeit und Vertrauen: Eine von Dritten erstellte Analyse wirkt glaubwürdiger als eigene Kommunikation und kann aktiv in der Investor-Relations-Arbeit eingesetzt werden. Investoren profitieren von einer breiteren Informationsbasis und erhalten Zugang zu professionell aufbereiteten Analysen, unabhängig von einer Bankverbindung.
Seriöse Research-Häuser achten auf Unabhängigkeit, Offenlegung und Transparenz. So bleibt trotz Unternehmensauftrag eine objektive Beurteilung gewährleistet.
Fazit: Sponsored Research ist heute ein zentraler Baustein moderner Kapitalmarktkommunikation. Es verbindet Regelkonformität und Informationsvielfalt und sorgt dafür, dass auch kleinere und mittlere börsennotierte Unternehmen die Sichtbarkeit erhalten, die sie verdienen.